Delegation aus Taipei besucht Landratsamt Starnberg – Austausch zu Schule, KI und Partnerschaften

Delegation aus Taipei besucht Landratsamt Starnberg – Austausch zu Schule, KI und Partnerschaften
Delegation aus Taipei besucht Landratsamt Starnberg – Austausch zu Schule, KI und Partnerschaften | Bild: © Landratsamt Starnberg

Eine zwölfköpfige Delegation aus Schulleitern und Lehrerinnen und Lehrern der Stadt Taipei hat am Dienstag das Landratsamt Starnberg besucht. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen das Schulsystem, Fragen der Finanzierung sowie der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in Bildungseinrichtungen. Empfang bereiteten der stellvertretende Landrat Matthias Vilsmayer und Pressesprecher Stefan Diebl.

Empfang und Ablauf des Besuchs

Nach einer Stadtführung durch Starnberg und einem gemeinsamen Mittagessen traf die Delegation unter Leitung von Charlotte Han, Ehrenpräsidentin des Deutsch-chinesischen Kultur- und Wirtschaftsverbandes, im Sitzungssaal des Landratsamtes ein. Vilsmayer informierte dort zunächst über die Struktur des Landkreises, Wirtschaft, Tourismus und den Kreishaushalt. Gezeigt wurden außerdem Kurzfilme über den Landkreis und über das neue Gymnasium in Herrsching, das zu Schuljahresbeginn in den Teilbetrieb gestartet ist.

Schulalltag, Finanzierung und Handyregelung

Im anschließenden Austausch gaben die Vertreter des Landkreises einen Überblick über das lokale Schulsystem, Schülerzahlen und bestehende Schulpartnerschaften, etwa zwischen dem Landschulheim Kempfenhausen und der San-Min High School sowie der Starnberger Berufsschule und der Tung Hai Senior High School. Die Gäste fragten gezielt nach Alltagsregelungen im Unterricht, etwa dem Umgang mit Handys. Die Starnberger Vertreter erläuterten das Prinzip des offenen Lernhauses und die Praxis am Gymnasium Herrsching: Handys bleiben während der Schulzeit in Schließfächern und dürfen nicht in die Lernhäuser mitgenommen werden. Die taiwanesischen Schulleiter zeigten sich an dieser Regelung interessiert und nannten sie ein mögliches Vorbild für den Umgang mit Mobilgeräten.

KI in der Bildung: Projekte und ethische Leitlinien

Die Delegation berichtete, dass Schulen in Taipei beim Einsatz von KI eine Vorreiterrolle in Taiwan einnehmen. Laut den Gästen werden Kinder bereits im Kindergarten und in der Grundschule in sogenannten KI‑MINT‑Projekten an den Umgang mit Technologien herangeführt. Ein wesentlicher Schwerpunkt liege auf KI‑Ethik: Nutzung und Entwicklung von KI sollten mit Werten wie Fairness, Verantwortung, Datenschutz und der Vermeidung von Diskriminierung in Einklang stehen.

Partnerschaften und Abschluss

Der Austausch ist Teil einer Bildungsreise der Delegation, die nach Stationen unter anderem in Nürnberg und Dresden auch Stuttgart ansteuert. Zum Abschied überreichte Vilsmayer einen aktuellen Wiesn‑Krug. Die Gäste zogen ein positives Resümee und erklärten, sie hätten viele Städte besucht, doch im Landkreis Starnberg gefalle es ihnen besonders: „Im Landkreis Starnberg ist es am schönsten“, sagte die Delegation.

Die Beziehungen zwischen dem Landkreis Starnberg und Taiwan bestehen bereits seit Jahrzehnten: Seit rund 40 Jahren unterhält der Landkreis eine Partnerschaft mit New Taipei City, 2018 kam eine Freundschaft mit dem Landkreis Hualien hinzu. Aus diesen Kontakten haben sich auch schulische Partnerschaften entwickelt; den Austausch zwischen dem Landschulheim Kempfenhausen und der San‑Min High School gibt es seit 1998, die Verbindungen der Berufsschule Starnberg zur Tung Hai Senior High School bestehen seit 2018.

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