TUM zieht positive Bilanz beim Dies Academicus und präsentiert Agenda 2030 plus

TUM zieht positive Bilanz beim Dies Academicus und präsentiert Agenda 2030 plus
TUM zieht positive Bilanz beim Dies Academicus und präsentiert Agenda 2030 plus | Bild: Diego Delso / CC BY-SA 3.0

Die Technische Universität München hat beim Dies Academicus eine positive Jahresbilanz gezogen und zugleich ihre strategische Ausrichtung für die kommenden Jahre vorgestellt. Präsident Thomas F. Hofmann dankte der Universitätsgemeinschaft und der Staatsregierung für die Unterstützung. Zu den erreichten Erfolgen zählen der Gewinn von sieben DFG-Exzellenzclustern sowie Platzierungen unter den globalen Top 30 in zwei internationalen Rankings, womit die Universität in Deutschland eine Sonderstellung einnimmt.

Bilanz, Strategie und zentrale Kennzahlen

In seiner Rede skizzierte Hofmann die neue Agenda 2030 plus, die auf vier strategischen Feldern fußt: Talente in ihrer Vielfalt fördern, verantwortungsvolle Forschung und Innovation voranbringen, den Wirkungsgrad der Universität zum Wohl der Menschheit stärken und operative Exzellenz anstreben. Er verwies zudem auf die gesamtgesellschaftliche Rolle der Hochschule und nannte die Unterstützung demokratischer Institutionen als erklärtes Ziel.

Die Universität verzeichnete nach Angaben der Leitung eine Fortsetzung der Aufwärtsentwicklung: weitere ERC Grants wurden in hart umkämpften Verfahren erzielt, die Drittmittel sind seit 2006 um 288 Prozent gestiegen und die Zahl der Studienbewerbungen legte seit 2019 um 28 Prozent zu. Auch das Startup-Ökosystem bleibt ein Schwerpunkt. Pro Jahr entstehen laut Universität bis zu 100 junge Unternehmen aus den Angeboten von UnternehmerTUM und den TUM Venture Labs.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume würdigte die Entwicklung und bezeichnete die TUM als eine der führenden Hochschulen in der EU, die in vielen Disziplinen Exzellenz zeige. Er hob die internationale Ausstrahlung und die sieben eingeworbenen Exzellenzcluster als besonders bedeutende Erfolge hervor.

Standorte und Angebote der Universität

Neben den zentralen Einrichtungen in München und dem großen Forschungscampus Garching präsentierten sich beim Dies Academicus fünf weitere Standorte der TUM. Der Campus Heilbronn konzentriert sich auf digitale Anwendungen für die mittelständische Wirtschaft; hier betreuen die TUM School of Management und die TUM School of Computation, Information, and Technology rund 1500 Studierende.

Der Campus Ottobrunn, der jüngste Standort, vereint Luftfahrt und Geodäsie. Dort starteten in diesem Semester die neuen Bachelorstudiengänge in neu errichteten Gebäuden, die Platz für bis zu 2500 Studierende bieten. Der Campus Straubing widmet sich Biotechnologie und Nachhaltigkeit und bildet etwa 1000 Studierende für die Bioökonomie aus. TUM Asia in Singapur, seit 2002 in Betrieb, beschäftigt sich mit Forschungsfragen großer Metropolen und hat ebenfalls rund 1000 eingeschriebene Studierende.

Die zentrale Einheit TUM Immobilienmanagement betreut nach Angaben der Leitung circa 500 Universitätsgebäude. Abteilungsleiter Florian Loibl wies darauf hin, dass die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur von verlässlicher staatlicher Finanzierung für Bauvorhaben abhänge.

Auszeichnungen und Anerkennungen

Beim Dies Academicus wurden mehrere Persönlichkeiten und Teams der Universität ausgezeichnet. Als Entrepreneur of Excellence erhielten die fünf Gründer des aus dem TUM-Ökosystem hervorgegangenen Unternehmens Reverion die Ehrung. Das Unternehmen hat ein hocheffizientes Kraftwerk entwickelt, das sowohl Strom aus Biogas erzeugen kann als auch Wasserstoff aus überschüssiger Energie produziert. Die geschäftsführende Vizepräsidentin Claudia Peus bezeichnete das Team als Vorbild für zukünftige Gründerinnen und Gründer.

Die Heinz Maier-Leibnitz-Medaille, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Universität, ging in diesem Jahr an vier Forschende. Gewürdigt wurden Stefan Engelhardt für seine Arbeiten an Nukleinsäuren mit Blick auf Therapien für Herz und Lunge, Friedrich Simmel für Pionierleistungen in synthetischen Biosystemen und DNA-basierten Nanostrukturen, Sebastian Pfotenhauer für Beiträge zu Science and Technology Studies sowie Jennifer Rupp für ihre Forschung an Festkörperelektrolyten und elektrochemischer Energiespeicherung. Jeder der Geehrten wird in der Pressemitteilung mit der jeweiligen fachlichen Bedeutung seiner Arbeit vorgestellt.

Der TUM Sustainability Award wurde an Michael Krautblatter verliehen. Der Experte für Naturgefahren, Hangbewegungen und Permafrost im alpinen Raum wurde für seinen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird durch die Johannes B. Ortner Stiftung mit 10 000 Euro gefördert und soll Forschung honorieren, die Impulse für die ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft liefert.

Die Veranstaltung diente nach Angaben der Universität zugleich dem Austausch zwischen Forschung, Lehre und Verwaltung und bot Raum, die angekündigte Agenda 2030 plus im Kontext konkreter Projekte und Standorte zu erläutern.

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