Preisgeld und Coaching für Start-ups aus Biotechnologie und Terahertz-Forschung
Drei Forschungsteams haben beim Finale des TUM IDEAward Preise für ihre Gründungsideen erhalten. Ausgezeichnet wurden Projekte, die von einer biobasierten Filtertechnologie für flüchtige organische Verbindungen über eine kompakte Quelle für Terahertzstrahlung bis zu einer essbaren, haltbarkeitsverlängernden Beschichtung für Obst und Gemüse reichen. Die Gewinner erhalten Preisgeld sowie individuelles Coaching auf dem Weg zur Marktreife.
Gewinner und ihre Konzepte
Den ersten Platz belegt Verdira Biotech. Das Team entwickelt eine biobasierte Filtertechnologie, die entweichende flüchtige organische Verbindungen auffangen und enzymatisch oder biologisch zu harmlosen Stoffen abbauen soll. Die zugrundeliegende Forschung stammt vom Lehrstuhl für Chemie Biogener Rohstoffe am TUM Campus Straubing. Ziel ist es, Herstellern von Farben, Klebstoffen und anderen Produkten eine praktikable Lösung für emissionsarme Produktionsprozesse anzubieten.
Auf Platz zwei liegt FIRsense. Forschende am Walter-Schottky-Institut haben eine kontinuierliche, kompakte Terahertzquelle entwickelt, die eine bisherige Lücke im elektromagnetischen Spektrum adressiert. Für die Konstruktion nutzen sie eine nanotechnologisch hergestellte Oberfläche. Mögliche Einsatzfelder sind die Gasmessung, zerstörungsfreie Prüfung und chemische Analytik.
Den dritten Rang belegt ARPOSO Biotech. Das Team hat eine essbare, wasserlösliche Beschichtung aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten entwickelt, die die Haltbarkeit von Obst und Gemüse deutlich verlängern soll. Die Technologie wurde am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie entwickelt. Künftige Anwendungen sehen die Entwickler auch für Schnittblumen sowie für Fleisch, Fisch und Milchprodukte vor.
Preis, Förderung und Auswahlverfahren
Insgesamt hatten zehn Teams ihre Gründungsideen beim Finale des TUM IDEAward vorgestellt. Ausrichter sind die Technische Universität München und UnternehmerTUM in Kooperation mit dem Zentrum für Innovation und Gründung. Die Zeidler-Forschungs-Stiftung stellt ein Preisgeld von insgesamt 37.500 Euro zur Verfügung. Zusätzlich erhalten die Preisträger ein individuelles Coaching durch die Gründungsberatung der TUM bis zum Markteintritt.
Potenzial und nächste Schritte
Die prämierten Projekte zielen darauf ab, technische Lücken zu schließen und ökologische wie wirtschaftliche Probleme anzugehen. Verdira Biotech steht vor der Validierung in industriellen Produktionsumgebungen. FIRsense könnte die bisher schwierige praktische Nutzung von Terahertzstrahlung erleichtern, wenn sich die Quelle in Feldtests als robust und kosteneffizient erweist. ARPOSO Biotech plant, die Beschichtung weiterzuentwickeln und die Anwendung auf weitere Produktgruppen auszuweiten.
Die Auszeichnung verbindet finanzielle Unterstützung mit Beratungsangeboten und soll die Teams beim Übergang aus der Forschung in die Unternehmensgründung begleiten. Welche Ideen langfristig zu marktfähigen Produkten werden, hängt nun von weiteren technischen Nachweisen, der Skalierbarkeit und der Marktakzeptanz ab.
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